Geschichte der Deutschen in der heutigen Tschechischen Republik

Von 1526 bis 1918 gehörte Tschechien als Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien zum österreichischen, die Slowakei als Oberungarn zum ungarischen Landesteil der Habsburger Monarchie.

Im Zuge vielfältiger europäischer Siedlungsströmungen im 12. und 13. Jahrhundert zogen deutschsprachige Siedler aus Bayern, Franken, Sachsen, Schlesien und Österreich zumeist an die Ränder Böhmens und Mährens.

 

Im heutigen Tschechien umfasste das einstige Siedlungsgebiet der Deutschen die Böhmerwaldregion, das Egerland, Nordböhmen, Ostböhmen, Mährisch-Schlesien, Nordmähren und Südmähren.

In der Slowakei bewohnten sie seit dem 12. Jahrhundert vornehmlich drei Regionen: Pressburg/Bratislava, das Hauerland und die Zips/Spiš.

 

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nennen sie sich Karpatendeutsche. Nach dem Münchner Abkommen vom 30.9.1938 wurde das so genannte Sudetenland vom „Dritten Reich“ besetzt. Im März 1939 erfolgte die Annektierung des verbliebenen Teils der Tschechoslowakei als „Protektorat Böhmen und Mähren“ durch das nationalsozialistischeDeutschland. Die Slowakei wurde als Vasallenstaat Deutschlands pro forma unabhängig.

 

1945/46 wurde die große Mehrheit der Deutschen aus der wiedererstandenen Tschechoslowakei vertrieben. Bleiben durften nur Deutsche mit tschechischen oder slowakischen Ehepartnern sowie Fachleute.

Tschechien und Slowakei bildeten von 1918 bis 1992 die Tschechoslowakei. Seit 1993 sind beide Staaten selbständig.