Vereinsleben

Organisiert

 

Der Rechtsanwalt Dušan Ludvik Kolnik gründete 1992 in Marburg an der Drau/Maribor, nach der Hauptstadt Laibach/Ljubljana die zweitgrößte Stadt Sloweniens, den Internationalen Verein Freiheitsbrücke.

Der 1931 dort geborene Kolnik stand bis 2017 auch dem Dachverband der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien vor.

 

Der Gesamtverband setzt sich für die offizielle staatliche Anerkennung der deutschsprachigen Gemeinschaft als autochthone Minderheit ein. Anders als die italienische und die ungarische Minderheit sowie

die Roma-Minderheit ist die deutsche Gemeinschaft nicht als autochthone Minderheit anerkannt.

 

Die deutschsprachige Gemeinschaft in Slowenien ist im Gottscheer Altsiedler Verein sowie dem Internationalen Verein Freiheitsbrücke und in Kulturvereinen wie dem Kulturverein Abstaller Feld, Kulturverein deutschsprachiger Frauen BRÜCKEN, KDJ-Kulturverein deutschsprachiger Jugend und dem Kulturverein Cilli an der Sann organisiert.

Der Ludwigshof am Hauptplatz, erbaut 1905, in Marburg an der Drau/Maribor, ist Sitz des Internationalen Vereins Freiheitsbrücke.
© Internationaler Verein Freiheitsbrücke, 2012

Der Ludwigshof am Hauptplatz, erbaut 1905, in Marburg an der Drau/Maribor, ist Sitz des Internationalen Vereins Freiheitsbrücke.
© Internationaler Verein Freiheitsbrücke, 2012

Jugendverein in Laibach/Ljubljana

Netzwerken

 

Seit 1991 hat das Bekenntnis zur deutschen Gemeinschaft in Slowenien deutlich zugenommen.

Immer mehr Bürger engagieren sich in den entsprechenden Vereinen. Das Interesse für die Sprache und Kultur ist auch unter Jugendlichen gestiegen, in deren Familien nicht mehr Deutsch gesprochen wurde, so dass sie die deutsche Sprache erst im Verein oder in der Schule gelernt haben.

 

Als Jugendgruppe des Verbands der deutschsprachigen Kulturvereine in Slowenien gründete sich 2012 der Kulturverein deutschsprachiger Jugend mit seinem Sitz in Laibach/Ljubljana. Die Jugendgruppe setzt sich aus einzelnen studentischen Gruppen der Universitäten Marburg/Maribor und Laibach/Ljubljana zusammen. Obmann des Vereins ist seit 2015 Christian Lautischer. Die Vereinsmitglieder bemühen sich um einen Beitritt in die Jugend europäischer Volksgruppen. Seit 2017 gibt die Jugendgruppe ehrenamtlich die Laibacher Zeitung heraus, neben dem Facebook-Auftritt das wichtigste Kommunikationsmedium für die Gemeinschaft.

Präsentation der ersten Ausgabe der Laibacher Zeitung
© Kulturverein deutschsprachiger Jugend, 2017

Präsentation der ersten Ausgabe der Laibacher Zeitung
© Kulturverein deutschsprachiger Jugend, 2017

Die Gottschee

Inselleben

 

In Slowenien besiedelten Deutschsprachige ab 1330 die Gottschee in der Untersteiermark und andere Teile von Krain (Laibach, Oberkrain usw.). Bis heute konnten sie in ihren Dörfern Sprache und Kultur erhalten. Sowohl als Siedlungsgebiet als auch als Sprachinsel steht die Gottschee für die Überlieferung deutscher Tradition in der Diaspora.

 

Auf Grund des starken gesellschaftlichen und politischen Drucks im ehemaligen Jugoslawien sind die Gottscheer heute weitgehend in der slowenischen Bevölkerung aufgegangen. Der Gottscheer Dialekt, eine Variante der Mundart aus dem Pustertal in Tirol, wird nur noch von wenigen, meist älteren Menschen gesprochen und ist daher vom Aussterben bedroht.

Die Gottscheer Tracht
© Darko Schweiger, 2016

Die Gottscheer Tracht
© Darko Schweiger, 2016