Das Sommerkulturfestival

Treffpunkt

 

Aufgrund der territorialen Verstreuung der deutschen Minderheit in der Vojvodina und auch wegen ihrer prekären finanziellen Situation treffen die Akteure selten zusammen. Diesem Mangel begegnet seit 2016 der Deutsche Verein St. Gerhard in Sombor, der mit Unterstützung der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und der Deutschen Botschaft in Belgrad ein Sommerkulturfest ins Leben rief.

 

Im Mai 2017 kamen zum zweiten Mal etwa 230 Personen aus den Reihen der deutschen Minderheit, der deutschsprachigen Mittlerorganisationen und Auslandsvertretungen, der Kultur- und Sprachvermittler, Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache, Partner und Freunde zusammen. Im Garten des Vereins wurde mit Musik, Tanz und Theater und landestypischer Verköstigung gefeiert.

 

Das Kulturfest dient der Vernetzung der deutschen Minderheit und fördert ihre Präsenz in der serbischen Öffentlichkeit. Das Sommerkulturfest ist bislang die einzige Veranstaltung seiner Art.

Das Sommerkulturfest der deutschen Minderheit in Sombor im Garten des Deutschen Vereins St.Gerhard, der zugleich auch Sitz des Nationalrats der deutschen Minderheit in Serbien ist.
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Das Sommerkulturfest der deutschen Minderheit in Sombor im Garten des Deutschen Vereins St.Gerhard, der zugleich auch Sitz des Nationalrats der deutschen Minderheit in Serbien ist.
© Deutscher Verein St.Gerhard/Trifunovic Sinisa, 2015

Das Lager Jarek/Bački Jarak

Gemeinsames Gedenken

 

Am 6. Mai 2017 wurde in Jarek/Bački Jarak eine Gedenkstätte eingeweiht, die an die Internierung und den Tod von tausenden Donauschwaben von 1944 bis 1946 erinnert. Das Mahnmal wurde von dem ehemaligen Erzbischof von Freiburg, Robert Zollitsch, und dem evangelischen Pfarrer Jakob Stehle eingeweiht.

Beide sind donauschwäbischer Abstammung aus der Vojvodina.

 

Es sprachen Vertreter der Landsmannschaft der Donauschwaben in Deutschland, der deutsche Botschafter sowie der serbische Regierungschef Aleksandar Vučić. Letzterer hatte sich auf Bitte von Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich für die Errichtung der Gedenkstätte eingesetzt. Zuvor hatte die Landsmannschaft 13 Jahre beharrlich mit der Gemeinde verhandelt.

 

Das Lager in Jarek/Bački Jarak bestand vom Dezember 1944 bis April 1946.

In diesem ersten Internierungslager für die deutsche Zivilbevölkerung im damaligen Jugoslawien starben in 16 Monaten 7.000 Menschen, zumeist Frauen, Greise und Kinder.

Der evangelische Pfarrer Jakob Stehle erteilt den Segen.
© Deutscher Verein St. Gerhard, 2017

Der evangelische Pfarrer Jakob Stehle erteilt den Segen.
© Deutscher Verein St. Gerhard, 2017