Sängerfeste und Liedertradition
Es tönen die Lieder!
Die Tradition der Liederfeste im Baltikum ist ein Ergebnis gegenseitiger kultureller Einflüsse, die unter anderem auf die Chorbewegungen und das Aufkommen von Laienmusik im Europa des 19. Jahrhunderts zurückgeht. In den regionalen deutsch-lettischen Liederensembles der Kulturvereine wird diese Tradition weitergeführt.
Die Chöre bestehen zum überwiegenden Teil aus Sängerinnen der älteren Generation, bei denen das Gemeinschaftsgefühl beim Singen im Vordergrund steht. Oft sind die Lieder Träger von Erinnerungen.
Zum Repertoire gehören deutsche Volksmusik und Schlager, zum Teil mit zweisprachigen Texten, begleitet von Akkordeon und Klavier.
Zweimal waren lettische Städte Veranstaltungsorte für das jährliche Liederfest der deutschen
Vereine des Baltikums: 2010 in Windau/Ventspils und 2013 in Libau/Liepāja. Deutsch-baltische Gruppen sind auch beim Allgemeinen Lettischen Liederfest vertreten.
Gewöhnlich nehmen mehr als 30.000 Besucher an dieser Veranstaltung teil. Seit 2008 zählen die baltischen Liederfeste zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.