Deutsche Identität als Minderheit – was bedeutet das?

Menschen, die als deutsche Minderheit im Ausland leben, sind geprägt von zwei oder mehr Kulturen und Sprachen. Ihre individuelle und kollektive Identität formt sich durch das individuelle soziale Umfeld, den Austausch mit der Mehrheitsgesellschaft sowie durch die Entfaltungsmöglichkeiten der eigenen Gruppe. Sprache, Religion, Traditionen und kulturelles Erbe sind europarechtlich geschützte Faktoren für die Identität als Minderheit. Jedoch wird das in den jeweiligen Ländern auf unterschiedlichem Niveau umgesetzt. Das bedeutet für die Angehörigen der deutschen Minderheiten vor allem, diese Begriffe mit Leben zu füllen, sie bewusst zu pflegen und an die nächsten Generationen weiterzugeben.

 

Identität oder auch mehrere Identitäten bilden sich als Gefühl der Zugehörigkeit zu einer oder mehreren Gruppen oder Ideen eines Landes. Der Einzelne empfindet sich als deutsch aufgrund der Geschichte, der Vorfahren oder durch ein Bekenntnis (auch ein religiöses) wie durch neue Beziehungen zum heutigen Deutschland.

 

Deutsche Identität als Minderheit ist nur denkbar in kultureller und politischer Interaktion mit der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft. Historisch hat sie sich meist unter politischem Druck und Zensur definiert, heute bestimmt in vielen Staaten eine freiheitliche Grundstimmung das Identitätsgefühl, welches oft von einer neuen europäischen Perspektive beeinflusst wird.

 

Die junge Generation kommuniziert ihre deutsche Identität über neue mediale Plattformen und den interkulturellen Austausch. Ihre familiäre Erzählung als Deutsche wird neu ausgehandelt.