Medien
Den deutschsprachigen Medien der Minderheiten im Ausland kommt eine besondere Rolle zu, denn sie bieten eine Möglichkeit, sich der eigenen ethnokulturellen Identität zu vergewissern.
Zeitungen der deutschen Minderheit waren oft die einzigen Informationsquellen und Kommunikationsforen der weit zerstreuten deutschen Minderheit in der Diaspora. Die Moskauer Deutsche Zeitung beispielsweise wurde und wird in mehr als 500 Dörfer in Russland versendet.
Heute sind die meisten Zeitungen online zugänglich. Die Vielfalt und Breite ihrer Themen sind groß. Berichte über lokale Feste und Bräuche, Kommentare zur deutschen Außenpolitik bis hin zu Nachrufen prägen das Bild. Die Zeitungen verstehen sich als Medien des bilateralen Dialogs und dienen als Visitenkarten der deutschen auswärtigen Kulturpolitik. Jedoch kämpfen fast alle Zeitungen der deutschen Minderheit – von der einzigen Tageszeitung in Osteuropa, der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien, über Das Karpatenblatt, die Hermannstädter Zeitung bis hin zu den Allensteiner Nachrichten – mit Auflagenrückgang.
Deutschsprachige Fernseh- und Hörfunkbeiträge, deren wichtigste Funktion nach 1990 darin bestand, sich in der deutschen Sprache frei zu äußern, werden heute auf den neuen digitalen Plattformen, wie etwa Twitter, Facebook und Youtube gesendet. Besonders hervorzuheben ist das von den Medien der deutschen Minderheiten entwickelte Social-Media-Projekt Mind_Netz. Es dient nicht nur der Vernetzung und Information der deutschen Minderheiten, sondern vor allem ihrer Zukunftssicherung durch die mediale Anbindung der nächsten Generation.